Hamburg St.Jacobi, luth. Neubau 1693, IVP/60 In St.Jacobi steht die größte erhaltene Orgel von Arp Schnitger. Schnitger verwendete, wie ja bekannt ist, in vielen Neubauten Stimmen aus den Vorgängerinstrumenten und hatte hier nicht weniger als 25 Labialstimmen übernommen. So findet sich eine Kollektion an Registern aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, um 1600, des frühen 17. Jahrhunderts, von Schnitger und des 18. Jahrhunderts. In der Folgezeit gab es immer wieder Eingriffe in die Disposition. Eine durchgreifende Veränderung fand glücklicherweise aber nie statt. Besondere Bedeutung erlangte die Orgel
durch die Wiederentdeckung durch Hans Henny Jahn und Gottlieb Harms 1919. Die durch
die fehlenden Prospektpfeifen dezimierte Orgel wollte Jahn wieder zu neuem Glanz
verhelfen, wobei er auch den Leipziger Thomaskantor Günter Ramin zur Unterstützung
gewinnen konnte. Durch seine initiierten Benefizkonzerte und die Organistentagung 1925
wurde sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Es konnten bald neue
Prospektpfeifen eingebaut und eine Überholung stattfinden. |
I. Rückpositiv | II. Werck | III. Oberpositiv | IV. Brustpositiv | Pedal | ||||||||||
Principal Gedackt Quintadehna Octava Blockflöht Querpfeiff Octava Sexquialtera 2f Siffloit Scharff 6-8f Dulcian Bahrpfeiffe Trommet |
8 8 8 4 4 2 2 1 1/3 16 8 8 |
a sr/f sr/f sr/s sr/f f/a f/s f/s s/f f/a s s/a L/a |
Principal Quintadehn Octava Spitzflöht Viola da Gamba Octava Rohrflöht SuperOctav Flachflöht Rauschpfeiff 2f Mixtur 6-8f Trommet |
16 16 8 8 8 4 4 2 2 16 |
a f/s v/sr/s s L sr/s sr/s s a sr/s f/s f/s |
Principal Rohrflöht Holtzflöht Spitzflöht Octava Nasat Octava Gemshorn Scharff 4-6f Cimbel 3f Trommet Vox humana Trommet |
8 8 8 4 4 3 2 2 8 8 4 |
s/a s s s sr s f sr/f f/a f/a s sr/s s/a |
Principal Octav Hollflöht Waldflöth Sexquialtera 2f Scharff 4-6f Dulcian Trechter Regal |
8 4 4 2 8 8 |
f/? s/a s s sr/f s s s |
Principal Octava Subbaß Octava Octava Nachthorn Rauschpfeiff 3f Mixtur 6-8f Posaune Posaune Dulcian Trommet Trommet Cornet |
32 16 16 8 4 2 32 16 16 8 4 2 |
a/s s s s f/? s f/s f/s s s s s s s |
13 | 12 | 13 | 8 | 14 | ||||||||||
v = vor
Scherer, sr = Scherer, f = Fritzsche, s = Schnitger, L =
Lehnert, a = Ahrend Stimmung modifiziert mitteltönig Tonumfang: Rückpositiv CDE-c3, Werck, Ober- und Brustpositiv CDEFGA-c3, Pedal CD-c1
In St.Jacobi stand ursprünglich eine 1516 von Jacob Iversand und Harmen Stüven erbaute Orgel. Im 16.
und 17. Jahrhundert arbeiteten daran namhafte Orgelbauer wie Jacob
Scherer, Dirck Hoyer, Hans Bokelmann und Hans Scherer, Vater und Söhne. 1656 fand eine gründliche Renovierung durch Hans Christoph Fritzsche statt. 1689-1693 Neubau durch Arp Schnitger, unter Verwendung zahlreicher Register der Vorgängerinstrumente 1722 Überholung durch Otto Dietrich Richborn. Dispositionsänderung.
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