Sneek, Martinikerk

 
Oederquart
St.Johannes, luth.


Neubau 1682

IIIP/28

Diese Orgel war ein weiteres frühes Werk in Schnitgers Eigenständigkeit als inzwischen Inhaber der Huß-Werkstatt.

Mit 28 Stimmen auf Hauptwerk, Brustwerk, Rückpositiv und Pedal war sie, der Bedeutung der Kirche entsprechend, reich disponiert.

Sie befand sich ursprünglich an der Nordwand der Kirche. Das Pedalwerk war vielleicht in einem einzelnen Pedalturm untergebracht.

Ein Glücksfall sind die erhaltenen Prospektpfeifen Schnitgers aus Zinn. Aufgrund der überlieferten Originaldisposition konnte diese wieder hergestellt werden.

Von Schnitger sind:
Gehäuse, Prospektpfeifen von Hauptwerk und Rückpositiv  

Die Chronik siehe unten.

 
I. Rückpositiv II. Hauptwerk III. Brustwerk Pedal
Gedact Principal
Octave  Sesquialt 2f
Mixtur 4f Dulcian  Schalmey
8
4
2



4
 
s/w





Quintadehn
Principal
Gedact
Octave
Gedact
Nasat
Octave
Gemshorn
Rauschpfeif 2f
Mixtur 4-5f
Tromet
16
8
8
4
4
3
2

 
 
8
 
s/w
Gedact
Octave
Quinte
Regal
4
2
1 1/2
8
Subbaß
Principal
Octave
Posaun
Tromet
Tromet
16
8
4
16
8
4
 
b/w
7 11 4 6
s = Arp Schnitger 1682
b = Johann Daniel Busch, Itzehoe
w und Rest = Rowan West 2014/2017
 
Cimbelstern 2017
Nachtigall 2017
Tremulant (auf’s ganze Werk) 2017
Calcant 2017
Ventil (HW) 2017
Pedal Coppel (Ped an HW) 2014
Manualkoppel BW an HW (als Schiebekoppel) 2014

Stimmung: modifiziert mitteltönig
Tonumfang: Manuale CDEFGA-c3, Pedal CDE-d1

1726 Reparatur durch Johann Hinrich Klapmeyer, Glückstadt

1781 Umbau durch Johann Daniel Busch, Itzehoe
Zwei neue Pedaltürme.

1801
Reparatur durch Georg Wilhelm Wilhelmy, Stade

1. Hälfte des 19. Jahrhunderts Überlieferung der Original-Disposition

1862
Neubau durch Johann Hinrich Röver, Stade
Nur das Gehäuse und die Prospektpfeifen wurden übernommen.

1907-09
Verlegung an die Westseite durch Furtwängler & Hammer, Hannover
Gehäuseanpassungen, Hauptwerk und Pedal wurden in eine Linie gebracht. Vom Rückpositiv wird nur der Prospekt aufgestellt.

1971
Neubau durch Hillebrand, Altwarmbüchen mit II/12 ohne Pedal
Dieses wurde wie alte Pfeifenreihen hier nicht verwendet.

2000
Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten durch Hillebrand, Altwarmbüchen
Der bisherige Zustand stellte nicht zufrieden und man wollte dem alten Gehäuse einen historischen Bezug geben. Bau des fehlenden Pedals, Restaurierung der Prospektpfeifen, sowie Rekonstruktion fehlender Pfeifen.

Ab 2012 konnte die Restaurierung durch Rowan West, Ahrweiler weitergeführt werden.

2014 konnte neben technischen Restaurierungen (Hauptgehäuse und ein erster Balg von Röver) und Rekonstruktionen das Hauptwerk z.T. wieder spielbar gemacht werden. U.a. wurde der Prospektprinzipal restauriert und wieder spielbar gemacht.

2015 konnte der zweite Bauabschnitt fertig gestellt werden. Dabei wurden drei Pedalregister wieder spielbar gemacht, das Hauptwerk um 2 weitere Register ergänzt und das Brustwerk mit 4 Registern rekonstruiert.

2017 Der dritte und letzte Bauabschnitt konnte im Frühjahr fertig gestellt werden.
Die Farbfassung der Orgel wurde mit dem 3. Bauabschnitt von Restaurator Dietrich Wellmer (Uelzen/Himbergen) überarbeitet. Die Einweihung war Ostern 2017.