1624 Neubau wahrscheinlich
    Familie (Ernst?) Bader, Unna 
     
    1650 Beschädigung durch einen Turmbrand 
     
    1659 Instandsetzung. Es spricht einiges dafür, das dies durch
    Hans Henrich Reinking, Bielefeld erfolgte. Die Orgel hatte jetzt 14 Register auf Hauptwerk
    und Brustwerk, Pedal angehängt. Tonumfang 41 Töne , mit kurzer Oktave. 
     
    1682 Stimmung durch Hinrich Klausing, Herford. Erweiterung der
    Empore. 
     
    1688-1690 Kleinere Arbeiten durch Klausing 
     
    1754/55 Reparatur und Umbau durch Christian Klausing, Herford.  
    Tonumfang auf 48 Töne erweitert, Dispositionsänderungen, ein zusätzliches
    Gedackt 8 im Brustwerk, neue Windladen, neue Balganlage durch Ankauf von 4 gebrauchten
    Bälgen aus Osnabrück, die vermutlich vom Schnitger-Gesellen Christian Vater stammten.
    Diese Bälge waren bis 1974 noch vorhanden. Die Orgel hatte spätestens jetzt Schleifladen
    und 15 Register mit angehängtem Pedal. 
     
    1763 Balgreparatur 
     
    1765 Höchstwahrscheinliche Reparatur und Instandsetzung durch
    den Möller-Neffen Johann Georg Isvording aus Dringenberg. Dieser sollte nun auch die
    jährliche Wartung übernehmen. 
     
    1831 Überlieferung der Disposition durch Johannes Kersting,
    Münster 
     
    1840 Grundlegende Überholung
    in Instandsetzung durch Wilhelm Kummer, Minden. Statt Hauptwerkszimbel nun eine Flauto
    amabile 4. Wahrscheinlich auch Änderung der Quintade 8 in ein Gedackt 8. 
       
    1851 Instandsetzung durch Ludwig Ohe, Melle-Buer. U.a. Anlegen
    einer gleichstufigen Temperatur. 
     
    1852 Erweiterung der Empore. Verlegung des Spielschranks an die
    Nordseite als seitenspielig durch Ludwig Ohe. Gehäuseänderungen, u.a. Blindpfeifenfelder
    am Brustwerk. 
       
    Zwischenzeitliche Kostenanschläge wurden nicht ausgeführt. 
       
    1888 Umbau und Erweiterung auf 20 Register mit freiem Pedal
    durch Ernst Klaßmeier, Kirchheide. Tonumfang C-f3, bzw. C-d1. Dabei blieben noch rund 450
    Pfeifen des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten. Neuintonation und Stimmung im Kammerton.
    Neues Gehäuse für das Pedal auf der linken Seite. 
     
    1938 Renovierung durch Friedrich Klaßmeier, Kirchheide 
       
    1946 Einbau eines elektrischen Gebläses durch Gusatv
    Steinmann, Vlotho 
     
    1976 Tiefgreifender Umbau durch Gustav Steinmann, Vlotho 
    Technischer Neubau mit 20 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Dabei wurden 251
    Pfeifen aus dem Zustand 1755 wieder verwendet (ca. 25 % /5 Register). Die Mensuren wurden
    nicht verändert. Allerdings ging hier ungefähr die gleiche Anzahl alter Pfeifen durch
    Verkauf verloren. 
    Die Gamba 8 von Klaßmeier 1888 blieb ebenfalls erhalten. Aufgabe der alten
    Tretbalganlage aus dem 17. Jahrhundert. Neues Gehäuse des Pedalwerks hinter dem
    Hauptgehäuse. Arbeiten am Gehäuse. Neue Empore mit Brüstungselementen des 17. und 18.
    Jahrhundert. 
        
    1991 Generalüberholung. Feststellung übereinstimmender
    Signaturen an den Pfeifen in Wallenbrück und Borgholzhausen von Hans Henrich Reinking. 
    Eintragung der Orgel als Denkmal. 
       
    2008 Feststellung von Korrosionsschäden an den Bleipfeifen.
    Einlagerung bei der Fa. Steinmann. Untersuchung der historischen Pfeifen durch Reinalt
    Klein, Lübeck. Eine Restaurierung/Rekonstruktion wird als möglich bescheinigt. 
     
    2011 Symposium zur weiteren Zukunft der Orgel. Beschluß einer
    dualen Lösung:  
    Ausbau und Umsetzen des Werks der Steinmann-Orgel von 1976 in ein neues Gehäuse
    ins Querhaus, ohne die historischen Pfeifen.  
    Anschließend Restaurierung und Rekonstruktion der Barockorgel. 
     
    2012 Einlagerung der historischen Pfeifen bei Wegscheider,
    Dresden, ab 2018 bei Fa. Johannmeier in Stemwede. 
        
    2016 Fertigstellung der Querhausorgel durch Reinalt Klein,
    Lübeck 
    Neues Gehäuse. Die fehlenden historischen Pfeifen wurden entsprechend ergänzt. 
        
    2019 Untersuchung des alten Pfeifenbestandes durch Koos van de
    Linde, sowie der Farbgebung des Gehäuses durch Inge Otto. 
    Entdeckung der Inschrift "E B" neben der schon bekannten Jahreszahl
    "1624" am Mittelturm. Ferner am rechten Spitzturm FECIT 1771,
    wahrscheinlich durch eine Tischlerarbeit.  
    Klärung von Fragen der Datierung der Ornamente und Dekore mit Dr.Vera Lüpkes und
    Eckehard Deichsel vom Weserrenaissance-Museum Lemgo. 
       
    2020 Überführung des Barock-Gehäuses und der historischen
    Pfeifen zur Orgelwerkstatt Ahrend in Leer. Freilegung der Inschriften von 1624 und 1771.
    Restaurierung und Rekonstruktion von Gehäuse und Pfeifenwerk aufgrund der Befunde auf den
    Zustand Klausing 1755. 
       
    2021 Im August Wiedereinweihung der Orgel mit Ausnahme des
    2.Manuals des geplanten Positivs, welches aus Kostengründen erst später folgen soll.  
       
    Weitere Anmerkungen: 
     
    Falls die Familie Bader oder Ernst Bader die ursprünglichen Erbauer sind, wäre es
    der älteste erhaltene Prospekt der Baders.  
     
    Durch den 1624 vorhandenen geringen Tonumfang kommt auch ein Vorgängerinstrument
    vielleicht in Betracht. 
     
    Das Brustwerk wird hier auch Positiv genannt, weil es relativ niedrig
    im Gehäuse stand/steht. Alle Pfeifen sind aus Metall, das Gedackt 8 hätte sonst keinen
    Platz aufrecht gehabt. Somit könnte das Hauptwerk wegen seiner Höhe auch
    Oberwerk bezeichnet werden.In den zurückliegenden Jahren ist eine sehr umfangreiche
    Quellen-Dokumentation durch den Historiker Andreas Kamm erstellt worden. Dazu zählt auch
    eine Chronik zum Orgelbau seit 1624, die in der ebenfalls umfangreichen und informativen
    Festschrift abgedruckt ist. Zur Restaurierung gibt es eine detaillierten Bericht von
    Hendrik Ahrend.  
       
    Die Orgel hat den Spielschrank wie ursprünglich nun wieder vorn, also vorderspielig 
    Im hier betrachteten geografischen Raum
    ist sie die einzige 2-manualige Orgel mit angehängtem Pedal. 
     
    Friedensorgel 
    Die Orgel wird seit 2022 auf Vorschlag von Hans-Hermann Jansen/Marienmünster
    "Friedensorgel" genannt, im Wissen, dass sie im 30jährigen Krieg entstand und
    auch in allen folgenden, zeitlichen Widrigkeiten immer für ihre Funktion gesorgt wurde. 
      
      
      
      
      
      
      
      
      
       |